Termin: 06. - 12.07 2008
Länder: Deutschland, Österreich, Italien
Pässe: Achen-, Gerlos-, Großglockner-, Iseler-, Tre-Croci-, Giau-, Fedaja-, Karerpass, Penserjoch
Teilnehmer: Thomas D., Jürgen E., Michael K., Erwin K., Claudia + Michael L., Werner M., Rolf S., Dieter S.,
Albrecht S., Robert S., Kurt V., Klaus W.
Am Sonntag, dem 6. Juni war es wieder soweit: Die Dienstagsradler starteten morgens um 5 Uhr 30 zu ihrer alljährlichen Alpentour. Dieses Jahr sollte die Route über den Großglockner in Österreich führen, da dieser Pass von vielen noch nicht bezwungen wurde.
Also trafen sich vor dem Lamm Thomas Dupont, Jürgen Ehlert, Michael Kerat, Erwin Kuhn, Claudia und Michael Leitner, Werner Munz, Rolf Schaufelberger, Dieter Schick, Albrecht Seiz, Robert Steiner, Kurt Vetter und Klaus-Peter Weiß um diese Herausforderung anzunehmen.
Der erste Tag führte uns von Welzheim nach Unterkochen, wo der erste Anstieg aus die Schwäbische Alb genommen wurde. Weiter ging es über Neresheim, Lauingen an der Donau nach Ustersbach. Dort befindet sich eine Brauereigaststätte, in der es ein gutes Mittagessen, sowie das eine oder andere Bier zur Stärkung gab.
Nach etwa 190 km wurden wir dann von einem heftigen Gewitter gebremst. Doch ein Unterstand hielt größere Wassermassen von uns ab, so dass nach etwa einer halben Stunde, als das Gewitter weitergezogen war, alle einigermaßen trocken die Fahrt wieder aufnehmen konnten.
Als nächstes Ziel des Tages wurde das Kloster Andechs angesteuert. Auch hier konnten sich einige von der Qualität des dort gebrauten Biers überzeugen.
Zur ersten Übernachtung ging es dann nur noch bergab nach Pöcking, wo alle nach 9 Stunden Fahrzeit, 238 km und 1500 Höhenmetern froh waren, unter eine Dusche zu kommen.
Der zweite Tag sollte die mitgenommene Regenkleidung auf eine harte Probe stellen. Vom Start weg regnete es in unterschiedlichen Intensitäten. So ging es unter diesen erschwerten Bedingungen entlang des Starnberger Sees nach Bad Tölz, wo wir froh waren, in einem Stehkaffee etwas warmes zu trinken zu bekommen. Weiter führte uns die Route über Lenggries auf den Aachenpass, der jedoch mit 900 m Höhe leicht zu fahren war. Hier überquerten wir erstmals die Grenze nach Österreich. Für die Schönheit des Aachensees hatten aufgrund der Wetterlage nicht alle einen Sinn.
Über Jenbach führen wir ins Zillertal, in dem – soweit ich mich erinnern kann – die Straße für einen Kilometer trocken war. Sobald aber in Zell am Ziller in Richtung Gerlospaß abgebogen wurde, hat der Regen wieder stark zugelegt, was dazu führte, dass nicht nur gegen den Berg, sondern auch gegen das in Massen herabfließende Wasser auf der Straße angekämpft werden musste.
Die Passhöhe von 1628 m wurde ohne Halt überquert, da das Thermometer nur 8° C anzeigte. Zum Glück war das nächste Quartier in Krimmel gebucht, das nach kurzer Abfahrt erreicht war. Eine warme Dusche brachte die Lebensgeister zurück und wir verbrachten nach einem ausgiebigen Abendessen noch einen unterhaltsamen Abend.
Die Hoffnung auf Sonnenschein wurde auch am Folgetag(3) nicht erfüllt. Regen zwang uns zum Verweilen. Als jedoch um 10 Uhr der Himmel heller wurde, starteten wir in Richtung Kaprun, um den Großglockner in Angriff zu nehmen. Da sich das Wetter aber nicht weiter verbesserte und auch die Temperaturen nicht sommerlich waren, beschlossen wir den Angriff auf den Berg um eine Tag zu verschieben. So wurde in Fusch am Fuße des Großglockners nach nur 64 gefahrenen Kilometern übernachtet.
Der vierte Tag brachte endlich das ersehnte gute Wetter. Um 8 Uhr starteten wir voller Tatendrang, um endlich den Großglockner zu bezwingen. Gruppeninterne Wetten, wer wohl als erster oben ankommt, führten dazu, dass einige Titelanwärter gleich nach dem Start aus meinem Sichtfeld verschwunden waren. Die Passstraße, die mit einer Steigung von oft 12% und mehr 1775 Höhenmeter überwindet, wurde von den ersten nach 1 Stunde und 45 Minuten abgehakt. Glücklich sammelten sich nach und nach alle Teilnehmer auf der ersten Passhöhe. Gemeinsam fuhren wir dann in den zweiten Anstieg, der zum Hochtor führt. Von dort stürzten wir uns in die Abfahrt, die uns nach kurzer Zeit durch Heiligenblut und Winklern führte.
Nachdem der nächste Anstieg, der Iselsberg geschafft war, mussten wir zu einer Zwangspause einlegen, da die Österreich Rundfahrt an dem Tag dieselbe Route befuhr. So konnten wir bestaunen, wie schnell Radprofis den Berg hochfliegen, den wir gerade erst befahren hatten.
Die weitere Abfahrt führte uns nach Lienz, in dem es rechts ab in das Pustertal ging. In Toblach, nach einem langen aber sanften Anstieg auf 1200 m war die Tagesetappe dann geschafft. Der Tachometer zeigte nach 7 Stunden Fahrzeit hier 131 km und 2900 Höhenmeter an.
Bei strahlendem Sonnenschein und sehr guter Fernsicht ging es am nächsten Tag(5) nach Italien.
Nach Schluderbach fuhren wir am dem sehr schönen Misurinasee vorbei. Auch der Tre-Croci-Pass wurde schnell überquert. In Cortina d ´Ampezzo musste der Proviant aufgefüllt, da nun ein weiterer Höhepunkt folgen sollte. Der Passo di Giau, ein wirklich sehr schöner Anstieg mit gut 1000 Höhenmetern, führt auf kurvenreicher Strecke auf eine Passhöhe mit atemberaubendem Ausblick. Von dort konnten wir bei perfektem Wetter die umliegende Bergwelt bewundern.
Nach der wohlverdienten Mittagspause und einer rasenden Abfahrt erreichten wir Caprile. Der Straße nach Norden folgend stand der Fedaia Pass auf dem Programm. Eine sehenswerte Schlucht am Fuße des Passes leitete uns auf die Passstraße zurück. Hier wartete ein kräftezehrender Anstieg auf unsere Gruppe, der mit langen Geraden und Steigungen von 16% die letzten Körner aufbrauchte. Zum Glück war die Etappe nach einer Abfahrt nach Canazei geschafft. So sind an diesem Tag auf 100 km Fahrstrecke 2800 Höhenmeter gesammelt worden.
Die Etappe des vorletzten Tages(6) begann wieder mit seht schönem Wetter. Nach dem Start in Canazei ging es erst zum Einrollen leicht bergab bis Vigo di Fassa. Dort aber bogen wir rechts ab Richtung Bozen und der Karerpass war die erste Steigung des Tages mit 1750 m Höhe. Von dort aus begann eine lange Abfahrt bis Bozen, bei der 1500 Höhenmeter in Geschwindigkeit umgewandelt werden konnten. Der Lärm und der Verkehr in dieser Gegend war für uns nur von kurzer Dauer, denn in Bozen bogen wir schon wieder nach rechts Richtung Norden ab und fuhren in das Sarntal ein. Diese Straße steigt langsam aber stetig über 53 km um knapp 2000 Höhenmeter an. Landschaftlich sehenswert beginnt das Tal eher eng mit bewaldeten Hängen und führt durch etliche Tunnels. Später dann wird das Tal breiter und man durchquert eine sehr schöne und grüne Landschaft, bevor der Anstieg zum Penser Joch der flotten Fahrt ein Ende setzt. Mit einer Steigung bis zu 12% geht es auf langen Geraden über die Baumgrenze hinaus in eine karge Bergwelt. Auf dem Gipfel erwartete uns bei kühlen Temperaturen ein starker Wind, der uns schnell in das Gipfelrestaurant trieb. Gestärkt durch etliche Apfelstrudel setzen wir die Fahrt fort, denn ein Gewitter zog heran. Die kurvenreiche Abfahrt endete nach kurzer Zeit in Sterzing, dem letzten Etappenort unserer Reise. Das Quartier erreichten wir gerade noch trocken, denn das Gewitter hatte uns nun eingeholt.
Gut gelaunt beendeten wir den Tag und verbuchten 121 km und 2400 Höhenmeter auf dem Konto.
Am letzten Tag(7) sah es zunächst wieder nach einer Reganfahrt aus. Doch pünktlich zu unserer Abfahrt riss der Himmel auf und die Sonne zeigt sich zögernd. Der Anstieg zum Brennerpass war schnell genommen und wiederum folgte eine 40 km lange Abfahrt nach Innsbruck. Nach knapp einer Stunde war Fahrt vom Brenner zu Ende und wir errechten die Innenstadt von Innsbruck, in der eine ausgiebige Mittagpause anstand.
Hier wurde nun das Fortbewegungsmittel gewechselt und wir fuhren mit dem Zug über München nach Lorch. Die letzen 15 km nach Welzheim stellten für uns nach so vielen Kilometern kein Problem dar.
Um 20 Uhr 30 erreichten alle Dienstagradler gesund, glücklich, aber auch etwas abgekämpft Welzheim.
Die Gesamtbilanz dieser Tour kann sich sehen lassen: Die 13 Dienstagradler fuhren in den 7 Tagen insgesamt 906 km und 12700 Höhenmeter.
Besonderer Dank gilt an dieser Stelle dem Organisator und nimmermüden Motivator der Truppe, Robert Steiner. Ohne seine Arbeit wären solche Ausfahrten in dieser Qualität nicht möglich.
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Fahrtroute |
km |
Höhen meter |
Fahrzeit |
1.Tag ab 05:30 |
Welzheim – Aalen – Unterkochen – Neresheim – Lauingen (Donau) –Zusmarshausen – Ustersbach – Schwab München - Ammersee – Herrsching - Kloster Andechs - Pöcking |
238
|
1500 |
9 h |
2. Tag ab 08:30 |
Pöcking – Starnberger See – Seeshaupt – Königsdorf – Bad Tölz – Lenggries – Aachenpass (900 m) – Aachensee – Jenbach – Zillertal - Gerlospass (1628m) - Krimml (1000 m) |
180 |
2200 |
8,5 h
|
3. Tag ab 10:00 |
Krimml (1000 m) – Mittersill – Kaprun – Bruck - Fusch (800 m) |
64 |
200
|
2,5 h |
4. Tag ab 08:00 |
Fusch (800 m) - Großglockner (2575 m) – Heiligenblut – Winklern (900 m) – Iselsberg (1200 m) - Lienz (670
m) - Toblach (1200 m), Pension
Maier |
131 |
2900
|
7 h |
5. Tag ab 08:00 |
Toblach (1200 m) - Schluderbach (1430 m) – Misurinasee - Tre-Croci- Pass (1805 m) – Cortina ((1200 m) - Giaupass (2233m) –Caprile (1000 m) - Fedajapass (2057 m) – Canazei (1450 m) |
100 |
2800
|
6,5 h |
6. Tag ab 08:30 |
Canazei (1450 m) – Vigo di Fassa (1300 m) – Karerpass (1750 m) -Bozen (250 m)- Sarnthein (950 m) – Penserjoch (2215 m) – Sterzing (950 m) Hotel Maibad |
121
|
2400
|
6,5 h
|
7. Tag ab 8:00
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Sterzing (950 m) - Brennerpass (1380 m) – Innsbruck (580 m) Rückreise mit Zug ab Innsbruck 12:38 bis München. Dort weiter ab17:01 Uhr bis Lorch, an 19:32 Uhr. Kosten 18.- €/Person incl. Rad! Lorch – Welzheim |
57
15 |
400
300 |
2 h
1 h |
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Gesamt |
906 |
12700 |
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