Region: Zentralschweiz
Pässe: Wildhauspass, Vordere Höhi,
Pragel-, Sustenpass, Große Scheidegg, Männlichen, Grimsel-, Nufenen-,
Gotthardt-, Klausen-, Rieckenpass
Teilnehmer: Thomas D., Jürgen E., Michael K., Michael L., Rolf S., Robert S.
Auch in diesem Jahr waren die Dienstagsradler wieder eine Woche auf Alpentour. Ausgerechnet am heißesten Wochenende des Jahres Mitte Juli ging es Sonntag früh um 5.30 Uhr bei 24 Grad in Welzheim los. Über Göppingen, den Drackensteiner Hang weiter nach Wangen im Allgäu, erreichten wir am späten Nachmittag Bregenz, wo wir im Bodensee eine kleine Abkühlung genossen. Die letzten Kilometer des Tages verliefen dann flach am Rhein entlang, wo wir unser Ziel nach 230 km noch trocken erreichten, bevor ein Gewitter die Temperatur etwas abkühlte.
Nach einer Nacht im Heulager ging es dann den ersten kleinen Pass nach Wildhaus hinauf und nach einer kurzen Abfahrt bogen wir ab zur Vorder Höhi auf ein kleines, für Autos gesperrtes Passsträßchen, das zwar nur 1524 m Höhe erreicht, dies aber mit Steigungen ständig über 10%. Zusammen mit etwas müden Beinen vom Vortag und der großen Hitze war dies - zumindest für den Autor – die härteste Prüfung der Tour. Nach kurzer Erholung bei der Abfahrt zum Walensee ging es dann den dritten Pass des Tages, den Pragelpass, hinauf. Offenbar hatte der Wettergott Mitleid mit uns, denn einige Kilometer unterhalb der Passhöhe zwang uns ein Unwetter zum vorzeitigen Abbruch der Etappe.
Bei schönem Wetter ging es am nächsten Morgen weiter den inzwischen für Autos unpassierbar gewordenen Pass hinauf und an einigen Stellen mussten wir dann auch die Räder über Murenabgänge tragen. Auf der anderen Seite des Passes im Muotathal angekommen, zeugten zerstörte Brücken und überschwemmte Straßen und Wiesen von der Gewalt des Unwetters. Des einen Leid, des anderen Freud: Wegen Aufräumarbeiten war der nächste Pass auf unserer Tour, der Sustenpass, ebenfalls für PKW gesperrt und so konnten wir die Landschaft ungestört genießen und erreichten am späten Nachmittag unser Etappenziel Innertkirchen.
Am nächsten Tag ging es autofrei weiter die Große Scheidegg hinauf, wo uns ein herrlicher Blick auf die Eiger Nordwand geboten wurde. Vor der Abfahrt warnten einige Schilder davor, wegen der Postbusse auf der Straße nicht zu schnell abzufahren. Von Grindelwald wollten wir dann noch den Männlichen bezwingen, aber die Hitze und knackige Steigungen waren wohl zu viel, so dass wir diesen "Bonuspass" nicht vollends bezwangen. Am Brienzer See entlang ging es dann zurück nach Innertkirchen.
Der nächste Morgen brachte dann die ersehnte Abkühlung und wir fuhren bei leichtem Nieselregen den Grimselpass hinauf. Oben angekommen erwartete uns dann wieder die Sonne und nach einer kurzen Abfahrt ging es über den höchsten Pass der Tour ,den Nufenenpass mit 2478m, in die italienische Schweiz nach Airolo, wo wir beim Abendessen mit reichlich Spaghetti wichtige Kohlenhydrate für die Schlussetappen bunkerten.
Bei herrlichem Wetter ging es am nächsten Tag den Gotthard über die klassische Pflasterstrecke, das Val di Tremolo hinauf und nach einer langen Abfahrt erreichten wir zur größten Mittagshitze den Fuß des Klausenpass, des letzen großen Passes auf unserer Tour. Zum Glück gab es einige Brunnen unterwegs, wo wir den Kopf kühlen und die Flaschen auffüllen konnten und oben angekommen hatten alle das "jetzt haben wir es geschafft" Glücksgefühl.
Am letzten Tag ging es dann über einige kleinere Pässe durch Appenzell zurück zum Bodensee und dann mit dem Zug von Lindau nach Göppingen. Die letzten 30 km nach Welzheim dann wieder mit dem Rad ,wo wir Samstagabend wohlbehalten ankamen.
Am Ende standen dann knapp 900 km und 16.000 Höhenmeter mehr auf dem Tachometer. Außer den üblichen Reifenpannen und einem glimpflich verlaufenen Sturz gab es nur positive Erlebnisse, besonders die autofreien Pässe, die durchweg sehr guten Straßen und vor allem großartige Bergpanoramen bleiben in Erinnerung.
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