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Große Alpentour 2019 - 10 Pässe!

Sonntag 23.6.19 – Samstag 29.6.2019

Berner Oberland, Wallis, Lagos Maggiore, Lugano, Como, Madonna del Ghisallo, Graubünden

10 Pässe: Brünig, Gr.Scheidegg, Männlichen, Grimsel, Simplon, Marco Pantani, Colma di Sormano, Maloja, Julier, Lenzerheiden

935 km
15 570 hm

Albrecht S., Dieter S., Erwin K., Gaby M., Günter W., Jürgen E., Rolf S., Uli S. und Gerhard C.

Bereits in der  Wettervorhersage wurden für den Zeitraum  unserer Alpentour Temperaturen zwischen 30 und 40 °C prognostiziert.

Die Prognose war zutreffend.  Start war am Sonntag um 5.15 Uhr an der Volksbank.

Von dort ging es zum Bahnhof Schorndorf.  Der Zug brachte uns über Stuttgart und Rottweil pünktlich nach Singen am Hohentwiel.

Gegen 9.30 Uhr starteten wir unsere erste Etappe, die uns zunächst an den Rheinfall nach  Schaffhausen führte. Nach kurzem Aufenthalt ging es bei angenehmen Temperaturen  weiter am Flughafen Kloten vorbei nach Zürich.

Dort bekamen  wir erstmals einen Vorgeschmack von der Hitze, die uns erwartete.

Wir durchquerten Zürich zügig und fuhren am Zürichsee weiter in Richtung Luzern.

Zum Eingewöhnen stand jetzt der Albis-Pass (791 m) an. Auf der Passhöhe gab es einen Brunnen, der zum Auffüllen der Wasservorräte gerade richtig kam. 

Nun ging es in flotter Fahrt weiter am Zuger See und Vierwaldstätter See vorbei nach Luzern.  Nach einer  Pause an einem Imbiss gegenüber der  Talstation der Pilatusbahn nahmen wir die letzte Etappe in Angriff.

Vorbei am Sarner See ging es jetzt  Richtung Brünig-Pass (1007 m). Unterwegs „verfolgten“ uns immer wieder Oldtimer–Schlepper, die wohl auf der Heimfahrt von einem größeren Schleppertreffen waren. 

Der Brünig-Pass war die letzte Hürde vor unserem Tagesziel  Innertkirchen. Nach Beendigung der längsten Tagesetappe mit insgesamt 205 km und 2120 Hm genossen wir den Tagesausklang bei gutem Essen und bemühten uns nach Kräften, unseren Flüssigkeitsverlust wieder auszugleichen.

Am zweiten Tag (Mo. 24.6.) erklommen wir ohne Gepäck von Innertkirchen aus den Gebirgspass Große Scheidegg (1962 m, durchs. 9,3% Steigung).

Beim Aufstieg hatten wir  das tolle Alpenpanorama mit den 4000ern Eiger, Mönch und Jungfrau usw. vor Augen. Die Gletscher waren jetzt ziemlich nah. 

Auf der Passhöhe konnten wir neben dem beeindruckenden Panorama einen Blick auf Grindelwald (1038 m) und unser zweites Tagesziel, den Männlichen (2.230 m) werfen. 

 

Nach der erholsamen Abfahrt nach Grindelwald und dem  Auffüllen der Wasserreserven mussten wir feststellen, dass bereits der  Zugang zur Bergstrecke auf den Männlichen schwierig war, da er durch Baumaschinen versperrt war. Dies konnte uns aber nicht von unserem Ziel abbringen. 

Der Aufstieg war wegen der schlechten Straße und der Hitze eine Herausforderung.

Der Weg war zwar asphaltiert, aber  streckenweise sowohl wegen der Schlaglöcher als auch wegen der Steigung durchaus MTB-würdig.  Auch die Temperatur lag jetzt deutlich über 30°C.

Nach über 12 km  Anstieg und Steigungen im zweistelligen Bereich  erreichten wir aber schließlich unser Ziel. Nach einer ausgiebigen Rast ging es wieder hinunter nach Grindelwald.

Die Abfahrt erforderte wegen der Beschaffenheit der einspurigen Straße und wegen gelegentlichem Gegenverkehr höchste Konzentration.  Über Interlaken am Brienzer See vorbei fuhren wir  zurück nach Innertkirchen. 

 

Nach der zweiten Übernachtung in Innertkirchen ging es jetzt am Di. 25.6. weiter Richtung Grimselpass. Beim  über 27 km langen Anstieg mussten wir  ca. 1500 Hm bewältigen.  Bei steigenden Temperaturen  brachten die abtauenden Schneewände am Straßenrand etwas Abkühlung. Auf der Passhöhe angekommen konnten wir neben der tollen Aussicht den noch schneebedeckten Grimselsee bestaunen.

 

Nach kurzer Pause ging es wieder abwärts nach Gletsch.  Dabei kreuzte unseren Weg mehrfach die  historische Furka-Bahn.  Von Gletsch ging es über längere Zeit  durchs Rhonetal  leicht bergab nach Brig. 

Nach einer kurzen Pause und Erfrischung an einem Brunnen in der Stadt nahmen wir bei Temperaturen bis 40°C. den Simplonpass (2006m) in Angriff.  Etappenziel war Domodossola in Italien. Bei  Pizza und kühlen Getränken ließen wir diesen  ereignisreichen Tag ausklingen.

 

Am nächsten Tag (Mi. 26.6.) ging es über den Pass Marco Pantani (berühmter italien. Radrennfahrer) durch eine landschaftlich sehr schöne Region  nach Cannobio am Lago Maggiore. Weiter ging es mit der Fähre nach Maccagno auf die gegenüber liegende Seite des Sees.   
Von dort ging es auf wenig befahrenen Nebenstrecken über Astano und Breno nach Lugano Paradiso an den Luganer See. Bei Melide überquerten wir den  See und  mussten dann auf dem Weg nach Argegno nochmals 600 Hm mit teils harten Steigungen um 16% überwinden. Belohnt wurden wir mit einer mehrere km langen Abfahrt an den Comer See und einer noblen Herberge direkt am Wasser.  Bei erneut hohen Temperaturen, aber ohne Gepäck,  war unser Hauptziel am Do, 27.6. die Wallfahrtskapelle  Madonna del Ghisallo.

 

Zunächst fuhren wir von Argegno entlang des Comer Sees Richtung Norden nach Cadenabbia. Von dort setzten wir mit der Fähre nach Bellagio an der nördlichen Spitze der Landzunge  über.  

Nach der Anfahrt mit schönen Ausblicken auf den Comer See erreichten wir noch am Vormittag unser Etappenziel.

Zunächst fuhren wir von Argegno entlang des Comer Sees Richtung Norden nach Cadenabbia. Von dort setzten wir mit der Fähre nach Bellagio an der nördlichen Spitze der Landzunge  über.  

Nach der Anfahrt mit schönen Ausblicken auf den Comer See erreichten wir noch am Vormittag unser Etappenziel.  Die Wallfahrtskapelle liegt direkt an der Straße auf der Passhöhe in der kleinen Gemeinde Magreglio und war schon Ziel des Giro d'Italia und der Lombardei-Rundfahrt.

 

Die Madonna del Ghisallo wurde 1946 durch den Papst  zur Schutzpatronin der Radfahrer erklärt. Im Innern gleicht die Kapelle eher einem Museum mit  Rennrädern seit den Anfängen des Radrennsports um 1900. Von berühmten Fahrern wie z.B. Eddy Merckx sind Originalräder ausgestellt.  

Daneben ist 2007 ein modernes Museum des Radsports entstanden, das Museo del Ciclismo Madonna del Ghisallo. Wie nah Sieg und Niederlage im Rennsport beisammen liegen, zeigt die Skulptur zwischen Kapelle und Museum. Die Weiterfahrt führte uns wieder talabwärts nach Lasnigo. Dort gönnten wir uns ein italienisches Mittagsmahl auf einer schattigen Terasse.

Gestärkt konnten wir den Anstieg auf den 1124m hohen Passo Colma di Sormano erklimmen  und dann über Pian del Tivano  auf einer kleinen Straße die herrliche Abfahrt mit engen Kehren zum fast 1000 Meter niedrigeren Küstenort Nesso genießen.    Von Nesso ging es entlang des Comer Sees zurück nach Bellagio, mit der Fähre nach Cadenabbia und dann wieder zu unserem Hotel in Argegno.

Die heutige Etappe(Fr. 28. 6.) führte uns von Argegno nach Tiefencastel und war damit bereits ein Teil unserer Rückreise.  Entlang des Comer Sees fuhren wir auf einer malerischen Strecke  Richtung Chiavenna.  Die Temperatur lag an diesem Tag in der Region um Chiavenna  in der Spitze bei 42°C. 

In Chiavenna machten wir Rast an einem Supermarkt, um uns für den Anstieg zum Maloja-Pass zu stärken und die Getränketanks aufzufüllen.  Auch auf 1000 Meter Höhe ließ die Hitze kaum nach.  Unterwegs konnten wir uns an den Dorfbrunnen erfrischen und die Getränkevorräte nachfüllen. 

Bei wieder angenehmen Temperaturen (nur noch 30° C im Schatten) erreichten wir den Maloja Pass und  bezwangen dann nach kurzer Rast vorbei an Gebirgsbächen und Almwiesen mit Murmeltieren den Julier Pass (2234m). Nach einer langen Abfahrt mit herrlichen Ausblicken erreichten wir unser Domizil in Tiefencastel. 

 Auf dem Tacho standen an diesem Tag 159 km und rund 2500 Höhenmeter.

 

 

Von Tiefencastel ging es am Sa. 29.6. nochmals  lockere 700 Höhenmeter  nach  Lenzerheide hoch.  Anschließend genossen wir die letzte längere Abfahrt dieser Tour, die uns direkt nach Chur führte.   Über Liechtenstein fuhren wir auf dem Rheindamm nach Feldkirch, von wo aus wir Zug und teilweise Bus zurück nach Göppingen nahmen.  Gegen 20:15 Uhr  waren wir wieder in Welzheim.
 
Auf unserer Tour, die Jürgen (Tourplanung), Albrecht (Übertrag der Planung  auf Navi), Günter und Gaby (Vorbuchung der Übernachtungen)  perfekt vorbereitet hatten, wurden wir an allen Tagen von der Sonne“ verwöhnt“. 

Das beeindruckende Alpenpanorama auf den  Passstraßen, viele landschaftlich sehr schöne und wenig befahrene Nebenstraßen sowie die vielen Seen (Züricher See, Vierwaldstätter See, Brienzer See, Lago Maggiore, Luganer See und Comer See ) bleiben in bester  Erinnerung und lassen  so manch harten Anstieg vergessen.

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