Samstag 02.07. – Samstag 09.07.2022 |
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Dolomiten |
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17 Pässe: Großglockner, Iselsberg, Passo tre Croce, Passo di Giau, Cole Santa Lucia, Passo Staulanza, Passo Fedaia, 3x Pordoi, Passo Sella, Grödner Joch, Passo Campolongo, Karerpass, Nigerpass, Jaufenpass, Brenner. |
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722 km |
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8 Radler und 2 Radlerinnen |
Wie üblich war kein Begleitfahrzeug vorgesehen, die An- und Rückreise dieses Jahr mit dem Zug, und so starteten wir mit dem Gepäck am Rennradl am 02.07. um 03:45 Uhr an der VoBa in Welzheim um unseren Zug um 05:48 Uhr in Göppingen auch sicher zu erreichen. Dieser Teil der Anreise funktionierte auch ganz gut, keine Panne auf der Anfahrt, Komplettkosten mit Radl 20 Euronen pro Person.
Was wir bei der Buchung im Frühjahr natürlich nicht wussten, jetzt gibt es ja ein 9 €-Ticket. Hätte uns auch nichts genutzt, wir benötigten ja sowieso ein Internationales
Fahrradmitnahmebillettle.
In GP war es noch echt entspannt, aber unterwegs wurde die Fahrt dann zum Abenteuer, die Leute wurden mehr, der Schaffner gereizter, das Wagenmaterial älter, die Leute besoffener und gaaaanz zum
Schluss standen 2 Radler auch noch an einer Wagentür, welche sich nicht öffnen lies. So fuhren sie halt bis Salzburg, um mit dem nächste Zug wieder nach Freilassing, unserem Zielbahnhof, zurück
zu fahren.
An diesem ersten und wunderschönen Sommersamstag fuhren wir dann mit dem Radl über Bad Reichenhall, Schneitzelreuth, den Zeller See noch bis Fusch am Glockner, so 95km und 760 hm.
Schön war`s, warm war`s und rechtzeitig zum ersten Bier waren wir an unserer Unterkunft in Fusch. Diese war dann eher so naja, die Zimmer waren ok, das Personal restlos überfordert und als der Chef dann auch noch meinte, wir sollen jetzt direkt das Abendessen einnehmen gingen wir mal duschen, Klamotten waschen und dann zum Nachbarn zum Essen. Das war dann so gut, dass wir dem Koch und der Mannschaft noch nen Schnaps zum Dank ausgaben.
Am Tag 2 stand zuerst der Großglockner, danach noch der Iselsberg auf dem Programm. Unser Ziel lag ja schon in Bella Italia. Aber wie gesagt, zuerst der Glockner, am Stück von 800m NN auf 2440m NN. Schönes Wetter war, Sonntag war, und den Rest könnt ihr euch denken, so in Richtung überforderte Mopedfahrer, Autofahrer von nördlich des Weisswurstäquators, und das in großen Mengen. Aber egal, droben waren irgendwann alle, sammeln, Beine lockern, trinken, essen, und zur rasenden Abfahrt Richtung Iselsberg. Kurzer Zwischenstop auf der Abfahrt am Kreisverkehr an der Gletscherstrasse und nächster Halt Heiligenblut. Nachdem alle wieder beisammen waren, die Bremsbeläge abgekühlt, radelten wir unserem Ziel Toblach entgegen. Gut warm wurde es, und dann noch wärmer, Temperaturen von über 40⁰C wurden angezeigt, da kommst du mit dem trinken auch nicht mehr nach. Auf jeden Fall trafen wir am B&B Heidi in Toblach ein. Das erste Bier wurde verhaftet und ein zweites hinterher geschüttet, danach dann zum Nachbarn, um dort gut zu Abend zu essen. Gab bloß ein bisschen mecker, weil wir uns a weng verspätet haben.
Tag 3, ein weiterer schöner, aber auch anspruchsvoller Tag lag vor uns. Von Toblach nach Arabba. Dazwischen aber der Lago di Misurina, der schönste See in den Dolomiten, der Passo Tre Croce, der Pass mit der schönsten Aussicht in den Dolomiten, am Monte Christallo vorbei, nach Cortina d`Ampezzo, der Passo Giau, das Col San Lucia, der Passo Staulanza, ein Highlight nach dem anderen. Dann unser Ziel, das Hotel Olympia in Arabba, in welchem wir 3 Nächte gebucht hatten.
Auch da ein Zielbier, oder auch zwei, Zimmer verteilen, duschen, Klamotten wurden gewaschen, Abendessen gab es gut und reichlich. So klang dieser Tag noch beim einen oder anderen Kaltgetränk mit der Vorfreude auf die kommenden Tage aus.
Tag 4, Start und Ziel Arabba, dazwischen Passo Fedaia und Passo Pordoi zum Ersten. Auch bekannt als Sellaronda. Die wunderschöne Fahrt wurde ein bisschen getrübt von dem sich kurz vorher ereigneten Lawinenunglück am Fedaiagletscher. Aber entschädigt wurden wir durch die herrliche Landschaft und eine Fahrt ohne Pannen, einer langen Gewitterpause zum Pordoi auf freier Strecke, Pause und Aufwärmen in der Passhütte und einer kurzen Regenpause im Cafe in Corvara aber das ganze OHNE Gepäck!
Tag 5, Start und Ziel Arabba, dazwischen Passo Pordoi zum Zweiten, Passo Sella, Grödner Joch und der Passo Campolongo. Noch ein Tag ohne Gepäck, das Wetter zeigte sich wieder von seiner schönsten Seite und bei der Pässeliste benötige ich keine weiteren Worte der Schwärmerei.
Das Olympia in Arabba können wir gerne weiter empfehlen, Sonnenterasse für das Leistungsbier, geniale Snacks vom Haus, gute Gelegenheit auch für Smalltalk mit anderen Gästen und ein bisschen Angeberei, was wir so alles ohne Motor fahren.
Tag 6 So langsam geht die Fahrt wieder gen Norden. Das Ziel ist Völlan bei Lana. Dazwischen, jetzt zum dritten Mal hintereinander über das Pordoijoch, dieses Mal aber mit Gepäck, ins Fassatal, der Karerepass stand noch im Weg rum, naja, auch der hat es in sich. Aber alle kamen oben an, bisschen erholen, zugig war es, deshalb nach dem Kaffee schnell weiter zum Nigerpass, aber von der einfachen Seite, die steile fuhren wir dann einfach runter. Das kostete schon den einen oder anderen Millimeter Bremsbelag, 18–20% sind auch auf der Abfahrt anspruchsvoll. An der Eisack entlang radelten wir nach und durch Bozen, ein schöner, abwechslungsreicher Radweg, um dann an der Etsch entlang über Andrian mit kurzer Pause nach Völlan bei Lana zu radeln. Was bei der Planung durchs Raster viel, Völlan liegt ungefähr 300hm über Lana. Weil ich nicht die Hauptstraße geplant hatte sondern eine verkehrsarme Nebenstrecke hatten wir ein bisschen ein steiles Stück, ein bisschen Weinberge, ein bisschen Wackersteine, eine uralte Mühle, aber dann doch Völlan, super nette Pensionsleute, Uli und ich haben immer noch Kontakt, ein geniales Abendessen im benachbarten Restaurant so mit Schlutzkrapfen, Pizza, Nachtisch, Wein und/oder Bier.
Tag 7, dieser begann mit einem wirklich kompletten Frühstück: wie wollt ihr eure Eier, darf es noch Speck oder Käse sein, wollt ihr noch einen Kaffee und, und, und. Zusammenpacken, Radel aus der Tiefgarage holen, von der Chefin wurden wir persönlich verabschiedet, und mit 300hm von gestern, aber jetzt Abwärts nach Lana begann die Fahrt.
Erstes Ziel war Meran, so langsam kennen wir uns auch da schon aus und ab ins Passeiertal nach Sankt Leonhardt. Entschieden haben wir uns dieses mal für den Jaufenpass. Die tiefste Stelle ist so bei Meran um die 290m NN und von da an geht es nur noch bergauf zur Pass auf 2050m NN. 1700hm am Stück.
Kurze Verpflegung in Leonhardt, und dann jede und jeder in seinem Tempo den Pass hoch. War trotz, oder wegen? der Anstrengung schön. Oben ankommen, ein windstilles Plätzchen suchen, auf die anderen warten und auf die Abfahrt freuen. Leider hat die Strasse unter dem schneearmen Winter mit tiefem Frost doch sehr gelitten. Also flott, aber extrem aufmerksam Höhenmeter in flirrende Räder, Spaß und warme Bremsen umsetzen. Sterzing lag vor uns und wir hatten nach der Ankunft im Hotel noch Zeit für einen Stadtbummel bei gepflegtem Wein/Bier und Snacks und auch das Stück Speck und ein paar Kaminwurzen als Reiseproviant und Mitbringsel wurden gekauft. Zurück im Hubertushof wurden wir köstlich bewirtet, auch diese Unterkunft ist zu empfehlen.
Der letzte Tag, nach dem Frühstück brannte, äh, brennerte es. Auf dem Radweg nach oben, kann man machen, muss man nicht. Vorteil, kein Verkehr; Nachteil, ein paar Rampen und Schleifen, aber nicht wesentlich mehr Höhenmeter im gesamten zu fahren. Innsbruck an der Berg-Isel Schanze aufeinander warten, da versenken sie gerade auch ziemlich viel Geld im Straßenbau. Dann gemeinsam zum Bahnhof, Fahrkarten kaufen und auf den Zug warten. Die Rückfahrt mit diesem ist aber eine eigen Geschichte wert.
So, schön war es, die Gruppe hat harmoniert, die Landschaft gigantisch, das Wetter, bis auf einmal Gewitter im Freien, perfekt, nur 2 Pannen, die Anfahrt und Rückfahrt mit dem Zug: Siehe oben.
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