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Große Alpentour Ost 2023

Samstag 24.06 - Samstag 01.07.2023

Österreich, Slowenien, Italien

17 Pässe: Brenner 1380, Staller Sattel 2052, Graf Luckner Haus 1924, Passo Monte Croce di Comelio 1635, Passo San Antonio 1480, Passo del Zovo 1476, Selle Ciampigotto 1790, Sella di Razzo 1760, Passo del Pura 1426, Sella Carnizza 1092, Predilpass 1150, Vrsic Pass 1611, Wurzenpass 1073, Turracher Höhe 1788, Sölkpass 1788, Pötschenhöhe 994, Pass Gschütt 969.

880 km
16.190 hm

Albrecht S., Claudi I., Dieter S., Erwin K., Fredi L., Gaby M., Gerhard C., Harald H., Mark L., Michi L. ,Micha W. und Uli S.

Vorfreude ist ja bekanntlich die größte Freude. Und so begannen die Planungen für die Alpentourler bereits im Januar. Dieter Schick hatte die Strecke bereits vor 10 Jahren mit einer Gruppe von Dienstagsradlern gemacht, von ihm gingen auch der Vorschlag und die Planungen aus. Zum Dank dafür durfte er immer vorne fahren, was ihm auch kaum jemand anderes abnehmen wollte oder wenn man ehrlich darüber nachdenkt, überhaupt konnte.

 

 

Im Mai waren alle Zimmer und Bahntickets nach Innsbruck gebucht. Es musste nur noch der Tag kommen, an dem es endlich losgehen kann. In der Nacht vom 23./24. Juni trafen sich bis auf Dieter und Fredi alle am Murrhardter Bahnhof um über Umstieg in Stuttgart nach Innsbruck zu gelangen. Fredi hatte die geniale Idee seinen Sprinter so umzubauen, dass alle 12 Räder nach Innsbruck transportiert werden konnten. Während die anderen im Zug saßen, brachte er mit Dieter und dessen Sohn die Fahrräder bereits nach Innsbruck. 

Pünktlich um kurz nach 2 Uhr in der Nacht fuhr der Zug auch in Murrhardt ab. In Stuttgart hatten die Radler dann einen Aufenthalt von etwa 2 Stunden wegen Zugausfall. Nach langer Fahrt erreichten die Radler den Bahnhof Innsbruck und nachdem jeder sein Fahrrad bestückt hatte, ging es auch schon los zur 1. Etappe nach Antholz. In Antholz waren 2 Übernachtungen vorgesehen. So war es möglich einen Tag ohne Gepäck zu fahren. Am 2. Tag ging es rauf auf den Staller Sattel. Hier teilte sich die Gruppe, wobei die meisten nach Huben und zurückgefahren sind, was insgesamt 3500 hm bei 152 km ausmachte. Abends saß man wieder in großer Runde beisammen und ließ den sonnigen Tag ausklingen.

 

Am nächsten Tag ging es nach Italien. Diese Etappe war die kürzeste der Woche, nach 72 km und 1310 hm kamen alle Radler bereits am frühen Nachmittag im Hotel da Marco an. Der Rest des Nachmittags gestaltete sich äußerst fröhlich, was auch den Gastwirt ansteckte. Er war so begeistert und in seinem Element, dass er bei jeder weiteren Getränkebestellung zusätzlich noch mehr als genug an Knabbereien brachte. Irgendwann tauchte er mit einem riesigen Schwung an magentafarbenen T-Shirts auf. Er schenkte allen 12 Radlerinnen und Radlern ein riesiges T-Shirt mit der Aufschrift Giro d’Italia 2023. 

 

Tags darauf brachen die Radler in die Dolomiten auf. Die Strecke führte über den Selle Ciampigotto und Razzo, den Passo d’Ampezzo und noch über den Friaulpass nach Gemona. Das war der letzte Tag in Italien. Anderntags ging es weiter nach Slowenien über den Vrsic Pass, die gesamte Strecke 115 km und 3000 hm. Von Österreich aus Richtung Slowenien war der Pass gut zu fahren, aber der Vrsic Pass hatte seine ganz eigene Herausforderung bei der Abfahrt nach Kranskja Gora. Die Abfahrt war oben nicht immer asphaltiert, sondern gepflastert was sich zu einer sehr hoppeligen Angelegenheit gestaltete. Belohnt wurden die Radler im großen sonnigen Biergarten mit leckerem serbischen Bier und einer riesigen Grillplatte.

 

Den vollen Bauch durfte man am anderen Tag allerdings auf dem Weg nach Österreich mitschleppen. Insgesamt die längste Etappe der Woche mit 156 km und 3200 hm. Es ging über den Wurzenpass, die steile Turracher Höhe mit teilweiser 23%iger Steigung, dann über den Sölkpass nach St. Nikolai. Von dort aus führte der Weg anderntags weiter zum letzten gemeinsamen Radel-Tag über Bad Aussee und die Pötschenhöhe nach Hof bei Salzburg. Bereits gegen Mittag bildeten sich erste dunkle Wolken. Die letzten 20 km bis zum Gasthof wurden bei starkem Regen nahezu im Blindflug durchgezogen. Alle waren nass bis auf die Knochen. Hinten drückte es zwischen der Ritze hoch 😉 und was von oben reinlief lief unten wieder raus. Hat man sich dann aber die Gesichter aller Radler angeschaut, konnte man meinen, in den Gesichtern scheint die Sonne, so haben alle vor Freude gestrahlt und noch mehr als der Wirt das Bier zur Belohnung brachte. Was für ein schöner Tag und eine geniale Woche!

Fasst man die Woche nun rückblickend noch einmal von der Landschaft her zusammen, diese war unbeschreiblich schön und abwechslungsreich. Die Felsmassive der Dolomiten, die rauhen Karawanken in Slowenien, die beeindruckenden Tauern von Kärnten und der Steiermark und dann wieder das vergleichsweise ruhigere Salzburger Land mit seinen Seen. Durch das fast durchgehend schöne Wetter konnte man die Landschaft in vollen Zügen genießen, wenn nicht gerade die Zunge bei der Auffahrt an einem der Pässe zwischen den Speichen hing.

 

Anderntags gings nach Salzburg zum Bahnhof, von dort nach Freilassing. Auf der Fahrt im Zug wurde allen bewusst, wir sind wieder daheim. Der Zug endete nicht in Aalen, sondern Goldshöfe. Letztlich war es aber wurscht. Glücklich und zufrieden sind alle heimgeradelt, die eine Hälfte in Richtung Welzheim, die andere Hälfte Richtung Murrhardt.

Ein Bericht von Gaby
Ein Bericht von Gaby

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