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Manuel beim Community Ride von Mr. Gargelfing #20CR24

Samstag 13.04.2024 - Montag 15.04.2024

Bayern, Tirol, Südtirol, Trentino

5 Pässe: Norbertshöhe, Reschenpass, San Giovanni, Jaufenpass, Brennerpass

629 km
5.954 hm

Manuel & Mr. Gargelfing mit Crew

Vorgeschichte

Bereits 2023 hat Niko bzw. Mr. Gargelfing die Wünsche der Community erhört und einen Community Ride angeboten. Wer Mr. Gargelfing nicht kennt – hier ist seine Youtube Präsenz: https://www.youtube.com/@MrGargelfing

 

Ein weiterer Aspekt ist, dass Niko einen nicht unerheblichen Anteil an meiner Rennrad-Karriere hat. Schon 2017 hatten wir einige Male miteinander geschrieben wo es um die Auswahl des richtigen Rades ging. Was daraus geworden ist, lest ihr in diesem und anderen Tourbericht.

 

Wir schreiben somit das Jahr 2023. Ich hatte eine neuen Job angefangen und bin – wie geplant – häufig die 40 km Strecke einfach öfters mit dem Rad gependelt. Bis zu einem Tag Ende März an dem die Pläne und Träume für die Saison 2023 ein jähes Ende fanden. 

Momente nach dem Unfall - Hinter der Schranke liegt das Rad
Momente nach dem Unfall - Hinter der Schranke liegt das Rad

Auf dem Rückweg durchquere ich ein Waldstück mit einer bis dahin immer offenen – massiven – Schranke. An diesem Tag war ich hoch motiviert und bin auf einem Flachstück mit hohem Tempo auf die Schranke zugefahren. Dummerweise war diese das erste Mal zu.

Das einzige woran ich mich erinnern konnte war: „Oh! Sch***e! Schranke! *RUMMS*.

 

Ich habe die Schranke mit ca. 30 km/h touchiert und diese auch mitsamt dem Rad überquert.

Das Resultat war ein gebrochenes Schlüsselbein und eine OP als Folge um es zu stabilisieren. Somit musste ich den ersten Community Ride #20CR23 canceln und hoffte auf eine Wiederholung in 2024. #ComeBackStronger

Die Vorbereitung

Letzter Test und Vorbelastung
Letzter Test und Vorbelastung

So früh in der Saison bin ich bisher noch nicht über 300 km gefahren. Somit war ich dankbar über die vielen Pendel-Kilometer zur Arbeit:

  • Januar 621 km
  • Februar 563 km
  • März 1108 km 

In den Osterferien habe ich einige Testfahren auf längerer Strecke gemacht, um zu schauen wie es läuft. Gelaufen ist es ganz gut, wobei ich für das nächste Mal auf Jedenfalls vorab eine Vorbereitungstour mit 60-70% der Länge fahren sollte. Gerade auf den letzten 100 km verspreche ich mir so weniger „leiden“.

 

Das Rad wurde so einen Tag vor abreise gepackt und stand inkl. der obligatorischen #Rahmenbanane im Keller – bereit zur Abfahrt.

 

Die Reise sollte auch Testfahrt für eine Komponenten werden, die ich bisher noch nicht auf der Langstrecke verwendet hatte:

  • Gewachste Kette statt Kettenöl
  • Redshift Aero Bars
  • Redshift Dual Position Aerobars
  • Ortlieb Seatpack

Die Anreise

Der lang herbeigesehnte Tag war da: Freitag! Heute ging es los. Richtung Abend habe ich in der Bahn-App festgestellt, dass unser Zug massive Verspätung hat. Daher bin ich eher zum Bahnhof aufgebrochen, um einen Zug früher zu nehmen.

Hier war ich wirklich etwas unentspannt. Lieber warte ich am Ziel ein paar Stunden mehr, wie mir am Startbahnhof Gedanken zu machen, ob ich wirklich nach München komme – sorry Mats 😉.

 

 

Somit sind wir gegen 22:00 Uhr im Zug von Stuttgart nach München gesessen und waren gegen 00:30 in München. Da der Treffpunkt am Odeonsplatz erst gegen 03:00 Uhr angesetzt war, mussten wir uns irgendwie 2,5 h die Zeit vertreiben.

 

Die Lösung war der MC Donalds am Stachus – wir also hin gerollt und höflich bei den Securitys gefragt, ob wir mit den Rädern in den 2. Stock dürfen. Durften wir. Jackpot! Somit war die Warterei deutlich einfacher. Die Zeit verging recht schnell bis immer mehr Radler von unserer Gruppe ankamen und auch mit den Rädern rein wollten. Gegen 02:20 Uhr haben wir uns dann im Hinblick auf die Securitys dazu entschieden alle zu gehen und etwas früher am Treffpunkt anzukommen. 

Somit sind wir gegen 02:40 Uhr am vereinbarten Treffpunkt angekommen. Ein toller Platz für einen Start. Immer mehr Radler sind eingetrudelt. Aus der vorherigen Abstimmung wussten wir, dass es viele werden. Aber wenn mal mehr als 30 Radler auf einem Haufen zusammenstehen, dann hat das schon was. So viele tolle Räder, mit viel Beleuchtung – herrlich!

 

 

Und dann kam auch schon Niko höchstpersönlich angerollt – ein toller Moment! Nach einer Ansprache und durchzählen der Teilnehmer von Niko ging es pünktlich gegen 03:30 Uhr los. Insgesamt 40 Radler machten sich auf den Weg Richtung Süden!

 

Ich.hatte.Bock!

Video von Daniel


Der Start

Das legendäre Startbild - Pic by Mr. Gargelfing
Das legendäre Startbild - Pic by Mr. Gargelfing

Beim Start war es noch pudelwarm – 13 Grad, Mitte April. Das sollte ich aber bald ändern. Ich hatte mich etwas weiter hinten im Feld positioniert und konnte so den „Lichterteppich“ bestaunen, der sich da wie eine große Schlange vor mir herzog – ein Wahnsinns-Anblick. So viele blinkende Lichter, die alle in einen Richtung fahren.

 

 

Über einige tolle Radwege haben wir dann den Weg aus München herausgefunden. Zwischendurch gab es noch einen Sturz an einer Bordsteinkannte, der hoffentlich glimpflich ausgegangen ist. 

Video von Papsi

Video von Papsi

Video von Papsi


Ein Teil der Gargelfing-Crew - Pic by Mr. Gargelfing
Ein Teil der Gargelfing-Crew - Pic by Mr. Gargelfing

Dann fuhren wir über tolle Landstraßen, ohne Verkehr und sind zügig dahin gerollt. Irgendwann wurde ich von einer kleinen Gruppe (ca. 3-4 Radler) links zügig überholt. Ich entschied schnell – hinterher! Wir haben uns richtig gut in der Gruppe abgewechselt und sauber vorne rotiert. Somit sind haben wir immer mehr Gruppen eingesammelt und sind weiter nach vorn gekommen. Ich erinnere mich gern an den Moment an dem ich vorn war und richtig Gas geben konnte.

Da war diese Gruppe vor uns – ca. 5 Radler – und wir sind in einem hohen Tempo vorbei marschiert. Später haben sich Niko und Mats dann gewundert, was das war 😉.

So sind wir über freie Felder und einige Wälder geradelt – diese Eindrücke waren einmalig! Durch die Vielzahl an Lichtern dachte man öfters an Verkehr von hinten, dabei waren es nur die hellen Frontlichter an den Rädern.

 

Dann gab es noch einen echten Schreckmoment. Wie aus dem Nichts tauchte plötzlich auf der rechten Straßenseite ein Mann auf der dort gelaufen ist – natürlich vorbildlich in schwarz gekleidet. Wir konnten gerade noch so ausweichen. In Gruppen weiterhinten sagte man uns, dass dieser Mann dann später mitten auf der Straße gestanden hätte. Gut, dass wir alle vorbei gekommen sind. 

Erste Verpflegung beim Bäcker nach 65 km

Nach 65 km sind wir dann in Lenggries angekommen. So langsam wurde es hell. Wir hatten die Nacht überstanden! Und wir konnten uns etwas aufwärmen, nachdem es – erwartungsgemäß – mit 3 Grad minimum deutlich kühler geworden ist. Am dortigen Bahnhof sind wir pünktlich kurz nach 6 Uhr eingerollt und konnten uns beim dortigen Bäcker stärken. Natürlich haben wir den Bäcker vorgewarnt, dass morgens kurz nach 6 Uhr einige hungrige Radler anrücken. 

Nach dem Bäcker ging es weiter in Richtung Sylvenstein-Speicher. Was für eine traumhafte Umgebung. Wir sind über tolle Radwege direkt durch Wälder geradelt – einfach herrlich! Nach ein paar Biegungen und einem Radlertunnel kommt man direkt am Sylvenstein-Speicher raus. Dort erwartete uns ein tolles Nebel-Sonne-Schauspiel.

 

 

Oben angekommen haben wir noch das obligatorische Gruppenbild gemacht und sind dann weiter in Richtung Inntal und Telfs geradelt. 

Auch der nächste Teilabschnitt von Vorderriß nach Mittelwald war ein Traum! Über die Mautstraße fährt man direkt an der ursprünglichen Isar vorbei – wieder ein landschaftliches Highlight! Zwischen Wallgau und Mittenwald hatten wir einen tollen Blick auf die schneebedeckten Berge. Das waren Postkartenmotive!

 

 

Von Mittenwald ging es dann weiter in Richtung Telfs wo sich der erste Blick auf das Inntal eröffnete. In Telfs angekommen haben wir uns am dortigen Supermarkt verpflegt und umgezogen. Plötzlich hatte es 26 Grad – statt bisher 10 – 14 Grad. Dort sind wir dann kurze Zeit später wieder losgerollt durchs Inntal durch.

Video by Papsi


Von Mittenwald ging es dann weiter in Richtung Telfs wo sich der erste Blick auf das Inntal eröffnete. In Telfs angekommen haben wir uns am dortigen Supermarkt verpflegt und umgezogen. Plötzlich hatte es 26 Grad – statt bisher 10 – 14 Grad. Dort sind wir dann kurze Zeit später wieder losgerollt durchs Inntal durch.

Auf schönen Radwegen ging es immer wieder hoch und runter. Bei dem was uns noch bevorstand haben wir dort einige Körner mehr verballert wie es sein sollten.

So langsam machte sich bei mir der Kohldampf bemerkbar – ich hatte wohl zu wenig gegessen. Nach Landeck bat ich meine Mitfahrer lautstark (EIS! EIS EIS!) um einen technischen Halt bei einer Eisdiele.

Nach Landeck veränderte sich dann die Landschaft mehr und mehr in Richtung Alpiner Umgebung mit sagenhaften Blicken auf die umliegende Bergwelt.

 

Zwischenzeitlich zeigte das Thermometer knapp 30 Grad an – Mitte April. Diese Hitze waren wir nicht gewöhnt. An einem Brunnen haben wir dann eine längere Pause eingelegt und uns abgekühlt.

Dann hatten wir schon die Grenze zur Schweiz erreicht, wo wir einen kurzen Abstecher über Martina gemacht haben. Über die Norbertshöhe ging es zurück nach Österreich. Der Aufstieg war nicht schwer, dennoch haben sich die 230 km bis dahin ordentlich bemerkbar gemacht.

 

Oben angekommen gab es glücklicherweise ein Getränkeautomat, bei dem Mats und ich uns mit einer kalten Cola versorgt haben. Und schon ging es weiter in Richtung Reschenpass, dem höchsten Punkt unserer Reise. 

 

Von Nauders ging es so weiter nach Reschen. Wir hatten den höchsten Punkt unserer Reise erreicht und konnten das erste Mal in Richtung Italien schauen. 

Von dort ging es über den Radweg am Reschen-See entlang. Im weiteren Verlauf haben wir uns für die Abfahrt auf der Landesstraße entschieden. So konnten wir das Vinschgau schnell erreichen. Jetzt waren es nur noch 40 km bis zum Ziel – die nicht enden wollten. So rollten Mats, Martin und ich im letzten Tageslicht in Meran ein und waren überglücklich endlich gegen 20:00 Uhr am Ziel zu sein. 

Am Ziel hatten wir schon ein Restaurant reserviert, bei dem wir die dringend notwendigen Kalorien wieder auffüllen könnten.

 

Ich konnte das Abendessen leider nicht entspannt genießen, da ich weiter zur Unterkunft musste, da ich mich für kurz nach 21 Uhr angekündigt hatte.

 

Im Vorfeld gab es von einigen Radlern die Idee am nächsten Tag an den Gardasee zu radeln. Wir hatten vorab vereinbart am Samstag abend nochmal darüber zu sprechen. Da ich aber so am Ende war, konnte ich mir die Fahrt am nächsten Tag nicht vorstellen und habe abgesagt.

 

Meine Unterkunft hatte ich in „weiser Voraussicht“ nicht in Meran gebucht, sondern in Dorf Tirol, einer Ortschaft oberhalb von Meran. Daher habe ich mir nach den 330 km noch entspannte 190 Höhenmeter zur Unterkunft „gegönnt“. Die Anstrengung hat sich aber gelohnt, morgens beim Frühstück gab es einen herrlichen Rundumblick auf die umliegende Bergwelt und Meran selbst. 

 

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Der Tag danach – Ruhetag ?

Nach über 300 km in den Beinen schläft es sich ganz gut. Ich bin aufgestanden und saß beim Frühstück in einer wahnsinnig schönen Umgebung. Ich war mir sicher, dass ich heute mit den anderen Radlern einen Ruhetag einlegen würde und Meran besichtigen und dabei haufenweise Eis und Kuchen vernichten würde.

 

 

Als dann aber die Sonne über den Berg auf die Terrasse schien, drängte sich noch eine Alternative auf. Schließlich war ich in der perfekten Rennradumgebung mit perfektem Wetter und mit halbwegs brauchbaren Beinen. Eis oder Radfahren? Beides! Um 07:45 Uhr schrieb ich den anderen, dass sie nicht auf mich warten sollten, ich mich aber auch zum Gardasee aufmache. 

So habe ich alle Sachen zusammengepackt und bin gegen 08:30 von Meran losgefahren. Die ersten Kurbelumdrehungen waren die Hölle, aber dann wurden die Beine warm und es fühlte sich wunderbar an. Bei Sonnenschein und 15 Grad rollte ich aus Meran heraus an der Etsch entlang in Richtung Trento.

Durch das fehlende Gepäck konnte ich nun die Redshift Dual Position Sattelstütze so richtig nutzen. Ein Traum. Auf den ersten 50 km hatte ich einen 33er Schnitt auf dem Tacho und konnte es kaum glauben. Es war perfekt! Die Bergwelt veränderte sich stetig und eröffnete Blicke auf noch schönere Landschaften.

 

Bei einer Raststation hatte ich die anderen eingeholt, allerdings wollte ich kurz Pause machen und die anderen waren gerade am Gehen. Trotzdem entschied ich mich für die Pause um nicht nochmal den gleichen Fehler wie am Vortag zu begehen. Nach 2 Spezi, 1 Apfelsaftschorle und einem Panini mit Schinken ging es gut gestärkt weiter. 

Auch durch Trento ging es entlang der Etsch entspannt weiter und so hatte ich bald Rovereto erreicht. Von dort aus ist es nicht mehr weit – nur noch ein paar Höhenmeter über den Passo San Giovanni und schon ist man wirklich am Gardasee!

Direkt auf der Passhöhe hatte ich die anderen wieder eingeholt, so haben wir den Höhepunkt unserer Tagesausfahrt gemeinsam genießen können. Was für ein Gefühl, das erste Mal selbst an der Stelle mit der tollen Aussicht auf den Gardasee zu stehen.

Ich entscheid mich direkt an den See zu rollen, während die anderen eine Pizzeria aufsuchen sollten um die Kalorien wieder aufzufüllen. 

 

Also rollte ich entspannt zur Seepromenade und gönnte mir an der nächsten Eisdiele 5 Kugeln. Herrlich. Nach ein paar Fotos ging es zurück den steilen Anstieg zurück nach Rovereto um dort in den Zug Richtung Bozen einzusteigen. Dort traf ich wieder auf die anderen und wir hatten eine gute Zeit im Bahnhofskiosk der uns mit Bierchen und Gebäck verpflegte. Der Zug hatte mal wieder Verspätung. So bin ich erst um 18.00 Uhr wieder in Bozen angekommen. 

Zeit für eine kurze Dusche in der Unterkunft blieb nicht, da wir um 18.30 in Meran zum Essen verabredet waren. Dankenswerterweise durfte ich einige Zeit im Windschatten eines anderen Radlers platz nehmen und konnte so den Weg (30 km) von Bozen zurück nach Meran in einer Stunde zurücklegen.

Niko hatte ein großartiges Restaurant mit Innenhof ausgesucht auf der auch mein Rad in einer Ecke platz fand. Ein wunderbarer Abend mit der Gargelfing Crew! 

 

Nach dem Abendessen hatten Mats und ich uns unterhalten, ob wir unsere Bahntickets nicht stornieren sollten und mit dem Rad zurückfahren sollten. So hatten wir es vorab in Erwägung gezogen. Die Wettervorhersage war auch nicht eindeutig und so entschieden wir uns beide den Weg mit dem Zug anzutreten. 

Rückfahrt mit dem Zug?

Herzlichen Dank Niko für dieses tolle Event!
Herzlichen Dank Niko für dieses tolle Event!

In dieser Nacht konnte ich nicht gut schlafen, ich war wach. Auch morgens war ich schon früh auf den Beinen und habe an meinem Reisebericht geschrieben. Das einzige wo ich nicht nachgeschaut hatte, war in meinem E-Mail Postfach. Darin war dummerweise seit 00:30 nachts eine Mail mit einem Hinweis dass mein Zug ausfallen wird. Davon hatte ich aber auch beim frühstück keinen Schimmer.

 

Also frühstückte ich gemütlich und bin zum vereinbarten Treffpunkt nach Meran geradelt, denn ich wollte die anderen Radler ein Stück begleiten und dann nach Bozen zum Zug abbiegen. Beim Treffpunkt habe ich dann erfahren, dass ein anderer Radler gerade aufgebrochen ist, da sein Zug ausfällt. In diesem Moment dachte ich nur „Moment, dass ist dann auch mein Zug…“. Und kurze Zeit später hatte ich die Gewissheit, dass auch mein Zug nicht fährt.

 

 

Die Entscheidung war schnell gefällt: Wenn der Zug nicht fährt, fahr ich eben Rad. Das Wetter war bewölkt, aber trocken. Kurz danach ist Martin auch angekommen mit der Idee über den Jaufenpass zu fahren. Genau das war auch mein Plan. So sind wir zusammen losgezogen. Ein Prima Abschluss nach dem wir vor 2 Tagen auch zusammen mit Mats unser Ziel in Meran erreicht hatten. 

Eine Route hatte ich vorab nicht geplant, doch ich wusste, dass es nicht viel Möglichkeiten gab von Meran nach St. Leonhard, über den Jaufenpass und weiter zum Brenner gab. Also zogen wir los. Da am Berg jeder sein eigenes Tempo fährt haben wir uns schnell wieder getrennt und haben uns unterwegs immer mal wieder mit dem aktuellen Standort versorgt oder uns bei einem Supermarkt spontan getroffen.

 

 

St. Leonhardt In Passeier kannte ich noch vom Ötztaler 2022 – die Seite von St. Leonhardt bin ich allerdings noch nicht hochgeradelt. Ich gewann schnell an höhe und genoss die Ausblicke und die Anfangs noch sehr angenehmen Temperaturen. Im weiteren Verlauf wurde es deutlich kühler und auch nebliger. Und dummerweise hatte ich auch keine Getränke mehr. So erreichte ich bei 3 Grad, Wind und Nebel die Passhöhe und habe noch den anderen Radlern vom „Team Gelato“ bescheid gegeben, die in der Hütte saßen. Ich wollte mich nicht lang aufhalten und lieber schnell zurück ins warme Tal. Also zog ich alles an warmen Klamotten an was ich hatte ich machte mich auf die abenteuerliche Abfahrt in Richtung Sterzing. Die Seite bin ich bis dahin nur immer hochgeradelt. Der Straßenbelag war nach wie vor richtig mies und ich musste einige Male großen Schlaglöchern und Längsrillen ausweichen. 

In Sterzing waren es dann wieder angenehme 15 Grad. Ich hatte gerade in einem Supermarkt nachgetankt als Martin um die Ecke kam. So sind wir den Brenner wieder zusammen hochgefahren. Oben am Brenner haben sich unsere Wege dann getrennt. Martin hatte das Ziel seiner Reise erreicht und ich wollte zum Abschluss noch die Abfahrt nach Innsbruck genießen. Ich war zügig unterwegs und war so 1 Stunde später in Innsbruck gegen 17:00 Uhr. 

Dort angekommen habe ich mich per Regionalbahn weiter nach München und von dort Nach Ulm durchgeschlagen. In Ulm gab es zwischenzeitlich einen Wetterumschwung mit viel Wind und eiskalten Temperaturen, was in massives Zähneklappern auf dem Bahnsteig endete. Mit viel Glück erreichte ich den letzten Zug in Richtung Stuttgart und erreichte Göppingen um 00:30 Uhr. Gott seit Dank wartete dort mein Vater, der mich mit dem Auto abholte und nach Hause brachte. 

Das Fazit dieser Reise. Wir durften 3 intensive Tage in wunderschöner Landschaft bei perfektem Wetter mit 40 anderen positiv verrückten Radlern verbringen. Ich habe diese Tage sehr genossen und freue mich auf den nächsten Community Ride #20CR25 !

Zeit heilt wunden -  auch am Rad

Statt den Macken am Steuerrohr vom eingangs erwähnten Unfall ist jetzt ein Hübscher Aufkleber und erinnert mich an wunderschöne Momente!


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Kommentare: 2
  • #1

    Rosi (Dienstag, 23 April 2024 09:46)

    Das ist ein ganz toller und interessant gestalteter Beitrag! UND eine super Motivation mal wieder aufs Rad zu steigen, wenn auch nicht für diese Strecke :-). Wünsche euch allen weiterhin gute Fahrt und viele weitere gemeinsame Ausfahrten.

  • #2

    Wendelin Henriques (Dienstag, 23 April 2024 11:13)

    Hallo Herr Tobiasch,

    Respekt und Gratulation zu dieser Leistung!

    Tolle Bilder und eindrucksvolle Doku zu einem offensichtlich gelungenen Event.

    Das alles macht Lust auf mehr...

    Viele Grüße und alles Gute.