Manuel auf Geschäftsreise nach Zürich

Ursprünglich hatte ich mir die Saisonplanung wie folgt ausgedacht:

• Community Ride mit Mr. Gargelfing – München – Meran
• Hügeltour Plüderhausen
• Mir könnted doch no’omol nach München in den Biergarten fahra - hier der Bericht von 2019
• Fahrt nach Zürich
• Saisonhighlight – Welzheim – Gardasee am Stück - Link zum Bericht

Und da Pläne in diesen Zeiten nicht lang halten, kam es natürlich anders. Urlaubsplanungen und Urlaubsvertretungen boten nur einen einzigen Termin für die Fahrt nach Zürich – ausgerechnet eine Woche nach dem Saisonhighlight Welzheim Gardasee. Die Münchner Biergartentour fiel ins Wasser. Da ich für die Reise schon einige Vorbereitungen getroffen hatte, musste ich auch liefern. Schließlich hatte ich bereits einen Beutel mit Klamotten in Zürich deponiert und auch einige meiner Arbeitskollegen in meine Pläne eingeweiht. Und nun abzusagen war keine Option – denn: „Aufgeben kannste bei der Post!“.

Nachdem ich donnerstags mit dem Zug vom Gardasee heimkam, ging es am Mittwoch drauf morgens um 01:00 Uhr los nach Zürich. Warum so früh fragt ihr euch sicherlich? Ganz einfach: Das war das einzige Zeitfenster, was halbwegs trocken erschien.

Dummerweise wurde ich direkt auf der Fahrt von Welzheim nach Schorndorf ordentlich eingeseift.

Danach hatte der Wetterbericht aber reicht, und es wurde trockener. Erst von oben, dann waren auch die Straßen langsam trocken. Im Neckartal angekommen ging es zügig vorran.

Hier stelle ich die frühe Startzeit als absoluter Glücksgriff hervor. Die Straßen waren leer und ich konnte auch tagsüber stark frequentierte Straßen befahren und kam so zügig vorran. Die Temperaturen bewegten sich meisten zwischen 10 und 12 Grad – mit Armlingen und kurzer Hose also gut fahrbar. 

Nachdem der erste Abschnitt im Neckartal gut lief, machte sich langsam die fehlende Erholung bemerkbar. 5 Tage nach den Touren am Gardasee (914 km in 4 Tagen) waren einfach zu wenig. Pünktlich um 06:00 Uhr kam ich in Horb am Neckar an und fand an einer Bushaltestelle einen Getränkeautomat. Weiter ging es dann nach Rottweil wo ich gegen 09:00 Uhr ankam. Kurz darauf musste ich für ein wichtiges Teams-Meeting pausieren – also eine weitere Stunde „on-Top“, hat sich aber definitiv gelohnt. Leider hatte diese eine Stunde Verzögerung auch zur Folge, dass ich im Anschluss einige Regengebiete erwischte und so ordentlich nass wurde. 

Kurz nach 13 Uhr erreichte ich die Schweizer Grenze an einem unscheinbaren Grenzübergang. Gegen 14:00 Uhr kam ich in Schaffhausen an – und bin zum Rheinfall gefahren – "Touri Modus" an!

Gleich morgens gings ein paar Kilometer von Zürich Altstetten nach Zürich Nord für ein Gespräch – natürlich mit dem Rad. Hier kann ich nur Lob für die Radwege in Zürich aussprechen!

Nach Feierabend hatte ich mich zu einer kleinen Feierabendrunde verabredet, die mich in das Umland von Zürich brachte. Genau nach meinem Geschmack! Mir war es unheimlich wichtig, auch was von der Umgebung zu sehen – der Plan ging voll Auf. Zunächst haben wir den Greifensee nahezu umrundet.

Über den Bergrücken „Pfannenstiel“ ging es zurück zum Zürichsee. Von dort fuhr ich entspannt am Zürichsee entlang, um danach noch einige Bilder in der Züricher Altstadt zu machen. 

Am Abend machte ich mir Gedanken um die Rückreise. Das Ziel sollte Friedrichshafen sein, um dort per Zug nach Göppingen zu fahren. Für den nächsten Tag war perfektes Wetter angekündigt – schön warm und sonnig. Da ich noch etwas von der Gegend – und wenn möglich – auch von den Bergen sehen wollte, fand ich schließlich eine wunderschöne Route entlang das Zürich und Walensee's ins Rheintal und von dort zum Bodensee und schließlich nach Friedrichshafen. Schlanke 190 km mit entspannten 470 hm standen auf dem Programm. Genau das Richtige!

Leider verspätete sich die Abfahrt auf 09:00 Uhr, aber dann ging es endlich los. Zuerst durch das Großstadt Getümmel durch Zürich durch und dann entspannt am See entlang, war immer auf der Hauptstraße aber mit ausreichend großem Radstreifen.

Immer wieder konnte ich so Blicke auf den See werfen. Da ich mich in Zürich noch morgens mit Verpflegung eingedeckt hatte, war ich so einige Zeit „autark“ unterwegs und kam gut vorran. 

Im Bereich des Walensees ging der Fahrradweg durch einige Tunnel und auch direkt am See an einer steilen Felswand entlang – von dort gab es einige tolle Ausblicke auf den See. In Walenstadt angekommen deckte ich mich im Supermarkt mit Getränken und Gummibärchen ein und machte ich mich auf den Weg ins Rheintal – DIE Radlerautobahn von den Alpen zum Bodensee bzw. in die andere Richtung. 

Im Rheintal angekommen hatte ich natürlich Gegenwind, so wie es mir in einigen Gespräch vorab mit den Dienstagsradlern öfters bestätigt wurde. Auf dem Rheindamm hast du meistens Gegenwind 😊. Nach und nach wurden die Berge kleiner und das Tal breiter. Gegen 16:30 erreichte ich Bregenz und kam um 18:00 Uhr in Friedrichshafen an. Gegen 18:45 Uhr fuhr der Zug in Richtung Stuttgart los, der mich zurück nach Göppingen brachte. Von Göppingen gings dann zum Ausradeln entspannte 30 km zurück nach Welzheim. Dieser Tag hatte sich sowas von gelohnt!