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Rom 1994

Samstag 07.04. - 13.04.2001

Italien, Östereich, Deutschland

1 270 km
? hm

Harald H., Manfred K., Ernst W., Günter K., Axel G. und Ralf K.

1270 Kilometer in sechs Tagen gepackt / Zwei Unfälle verliefen dank der Helme glimpflich

 

Welzheim. Durchschnittlich mehr als 200 Kilometer Strecke pro Tag. Große Hitze aber auch Kälte. Und den Rucksack auf dem Buckel: Sechs Welzheimer sind aus Rom zurückgekehrt - mit dem Fahrrad.

 Die Mannen des Welzheimer Sextetts sind keine heurigen Hasen, was das Radfahren angeht. Letztes Jahr hatten sie schon, in fast gleicher Besetzung, die Silvretta-Hochalpenstraße unter die Räder genommen. Überhaupt sind sie allesamt schon seit langen Jahren mit dem Radl unterwegs. Nicht nur auf Extremtouren, sondern tagtäglich. Bei der Fahrt ins G'schäft und in der Freizeit. Und das sind sie, die sechs Herrschaften: Harald Hudelmaier, Manfred Kunzi, Ernst Weller, Günter Kraus, Axel Geier und Ralf Kircher. Gestandene Männer, zwischen knapp 30 und stark 40 Jahre alt.

 

Wer von Rom nach Welzheim radeln will, der muß zunächst in die Ewige Stadt gelangen. Nicht ganz einfach, weil die Beförderungsbedingungen der Bahn recht streng sind. Also: Räder auseinanderbauen, sauber verpacken, und unter den Arm nehmen. So funktioniert das in der S-Bahn, und so läßt's auch der Schaffner im IC nach München bzw. im Schlafwagenabteil des Fernexpreß-Zuges nach Rom zu....

In Rom dann die erste Übung: Räder zusammenmontieren und dann so schnell wie möglich aus dem Verkehrsgewühl heraus. Allerdings nicht ohne vorher auch noch einen kurzen Abstecher im Vatikan zu machen: Klar: Ein Erinnerungsbild muß sein. Auf der ersten Etappe - Ziel Grosetto - rollten sich die Welzheimer erst mal ein. ,,Nur" 189 Kilometer. Absolut flach. Dazu noch unterstützenden Rückenwind. Allerdings auch Bruthitze. 33 Grad, da kochte das Wasser am Hintern, zumal die ,,Einrollgeschwindigkeit" für Normalbürger fast unvorstellbar war: rund 30 ,,Sachen".

 

Ähnlich flott das Tempo auch auf der zweiten Etappe, die in Parma endete und 249 Kilometer lang war. Immer noch flach, mit Zwischenstation am schiefen Turm in Pisa. Apropos Zwischenstation. Jeden Tag zur Mittagszeit fielen die sechs Welzheimer wie die hungrigen Wölfe in einer Gaststätte ein und bestellten zur Freude des Wirtes wie weiland Obelix, der hungrige Gallier: pro Mann zweimal Spaghetti, dazu ein kräftiges Steak und einen Riesen-Salat. Abends dann noch mal kräftig Teigwaren und Bier nicht zu knapp. Tagsüber meist Müsliriegel aus dem Rucksack. Wobei die Anmerkung nötig wäre, daß die Herrschaften deshalb Rucksäcke dabei hatten, weil ihre Rennräder keine Gepäckträger haben.

 

Der dritte Tag brachte dann einen Anstieg aus Meereshöhen-Niveau auf über 1 000 Meter in den Apenninen. Klar, daß die Geschwindigkeit nicht mehr so hoch war wie im Flachland. Dafür ging's munter den Berg rauf und runter, und Hitze und Kälte wechselten sich ab. Am vierten Tag dann, Ziel Bozen, waren die Berghänge verschneit, und am fünften Tag wurde Kempten im Allgäu erreicht, womit die Alpen geschafft gewesen wären.

 

Die letzte Etappe hätte mit nur 168 Kilometern eigentlich die kürzeste sein sollen. War sie aber nicht. Denn wie zuvor schon in Italien Kollege Weller, so stürzte Manfred Kunzi jetzt in Süßen und verletzte sich so schwer, daß er vorübergehend bewußtlos war. Der Notarzt konnte dann aber Entwarnung geben: kein Schädelbruch. ,,Nur" starke Prellungen und ein Schock, von dem sich der durchtrainierte Mann aber schnell wieder erholte. Und wer Manfred Kunzi kennt, der weiß, wie die Geschichte weitergeht: Er stieg nach einer Erholungspause wieder aufs Rad, und los ging's bis ins Walkersbacher Tal, wo Abschluß war, bevor noch die Mini-Bergwertung nach Breitenfürst unter die Räder genommen werden mußte.

 

Nächstes Jahr wieder? Klar. Bloß die Route muß noch ausgesucht werden. Die einen plädieren für eine Elsaß-Rundfahrt, die anderen für eine Tour aus dem Baskenland zurück nach Welzheim. Man wird sehen.

 


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