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Rad- Bergtour nach St. Michael im Lungau, Österreich mit Besteigung Großer Hafner

02.09.2021 - 07.09.2021

Lungau, Österreich

Großer Hafner (3076 m)

Rad: 570 km, 4 500 hm
Wandern: 23 km, 1 800 hm

Robert

Rast bei Utzmemmingen, Nähe Nördlingen
Rast bei Utzmemmingen, Nähe Nördlingen

 

Wie an meinem letzten Besuch bei meinem Neffen Tim angedacht, stand noch die Bezwingung des Großen Hafners (3076 m) mit ihm auf der Todo-Liste.

Die Wetteraussichten für die nächsten Tage waren gut, die Abstimmung mit Tim kurz und erfolgreich.

Dann fehlte mir in diesem Jahr noch eine ordentliche Radtour .

Also Rad-, Wander- und Freizeitklamotten sowie Werkzeug und Verpflegung auf das Trekkingrad packen - das waren mit den Bergstiefeln schon an die 15 kg.

Los ging´s am Donnerstag, 02.09.21 um 5 Uhr morgens ab Murrhardt bei 6 Grad, die ersten 2,5 h im Nebel - der Herbst war da!
Die erste Rast Nähe Nördlingen nach 4 Std. und ca. 80 km brachte wärmende Sonnenstrahlen hervor, dafür meldete sich der Ostwind (Gegenwind) und begleitete mich bis zum frühen Abend .
Aber irgendwann erreicht jeder sein Ziel. Bei mir war es abends gegen halb acht hinter München mit 250 km in den Beinen, 14,5 h Reisezeit, davon 12,5 h Fahrzeit.
Das Hotel war mäßig, aber das beste (einzige!) am Ort .
Bettzeug und Handtuch fehlten, wurden aber später - nach der Dusche! - bereitgestellt.

 

Am Freitag ging´s um kurz nach 8 weiter, die Sonne schien, der Wind hielt sich etwas zurück. So erreichte ich mit kurzer Rast am Chiemsee gegen frühen Nachmittag nach 125 km und ca. 1200 Hm Salzburg.
Dort traf ich Tim, der dort zu tun hatte. Das Fahrrad ins Auto und ruckzuck waren wir in St. Michael im Lungau.
Aufgrund der Wettervorhersage haben wir uns für eine Besteigung gleich am nächsten Tag entschieden - also kein Ruhetag .

Großer Hafner 3076m
Großer Hafner 3076m

Samstag um halb 8 ins Auto, kurze Zeit später am Parkplatz auf 1340 m die Rucksäcke aufgeschnallt und los gings hochmotiviert bei besten Verhältnissen und klarer Sicht.
Nach einer dreiviertel Stunde haben wir auf der Rotgüldenhütte (1730m) Joe getroffen, der schon das erste Bier genoss und sich uns anschloss.
Joe war ein drahtiger, älterer, einheimischer, mit allen Wassern gewaschener Bergfex mit Erfahrung aus Touren in den Alpen, Anden und Himalaya.
Gut, er war jünger als ich, aber was solls.
Er war schon x-Mal auf dem Hoafner, wie ihn die Einheimischen nennen und konnte die tollsten Geschichten erzählen.
Joe heisst eigentlich Josef, vor 20 Jahren wäre er noch der Sepp gewesen.
Mit schnellem Schritt ging es zuerst den unteren dann den oberen Rotgüldensee entlang, weiter über ein steiles Schuttfeld dann den Klettersteig hoch zur 2740 m hohen Scharte.
Dann über Blockgelände, Schneefelder und Minigletscher queren bis zum Grat. Hier war Trittsicherheit und Balance gefragt. Der letzte Anstieg erforderte leichte Kletterei.
Nach 5 Std. und 1800 Höhenmetern erreichten wir schon etwas müde den aussichtsreichen Gipfel.
Der Große Hafner gilt als östlichster 3000er und ist entsprechend besucht. Allerdings waren wir an diesem schönen Tag die Einzigen, die den langen Weg von Norden gewählt haben.
Gipfelfoto, Gipfelbuch, Gipfelrast aber nicht ausgedehnt, die Zeit drängt, der Abstieg lang.
Gleicher Weg zurück, die Kräfte schwanden, die erforderliche Konzentration lies nach - also langsam und aufmerksam absteigen.
Gegen 18 Uhr erreichten wir sichtlich erschöpft die Hütte und feierten mit Bier und einer Brettljause den Sieg über den Hoafner.
Jetzt noch ne halbe Stunde abwärts zum Parkplatz.
Um halb neun haben wir nach 1800 Höhenmetern rauf und runter mit einer Distanz von 23 km den Heimathafen sicher erreicht.
Ein ausgefüllter, anstrengender, erlebnisreicher Tag ging zu Ende.

Abschluss in der Rotgüldenhütte
Abschluss in der Rotgüldenhütte

Am Sonntag endlich der ersehnte Ruhetag.
Muskelkater und eine Blase am großen Zehen waren meine Begleiter.
Liam, den zweieinhalbjährigen Sohn von Tim scherte das nicht, er scheuchte mich den halben Tag durch die Wohnung - aber es hat mir gefallen!
Und dass er mich schon mit meinem Namen "Dubert" - ok, etwas abgewandelt - rief, ehrte mich. 

Der Abschied naht am Montag, und da ich nicht durch den Tauernautobahntunnel fahren wollte (nicht nur wegen der Mautgebühr ), durfte ich mit 25 Kilometer und 700 Höhenmeter zusätzlich über den Tauernpass nach Salzburg radeln.
Der Biergarten in Hallein hat mir das hart verdiente Bier aufgrund unzureichend ausgefülltem Coronatestformular verweigert – selber schuld!
Die Mozartstadt erreichte ich nach 125 km und 1400 Hm gegen 16:30 Uhr.
Ich konnte in Schwester´s Wohnung nächtigen, das kalt gestellte Bier verdunstete im Gaumen.

Die Erholphase war am Dienstag noch nicht beendet; ich entschloss mich mit der Bahn von Salzburg bis nach Crailsheim zu fahren - ist (schwäbisch) mit Bayernticket für 25.-+ 6.-€ (Rad) zu haben.
Dann noch 46 km nach Hause(n) radeln, wo ich um 19 Uhr nach 2 h Fahrt glücklich und zufrieden ankam .

Fazit:
Wetter:     sehr gut, fast durchweg sonnig, etwas Frühnebel, kein Regen
Panne:      nix

Ein Bericht von Robert
Ein Bericht von Robert

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